Wenige Zuschauer sitzen auf Abstand im Oldenburger Schlosspark und blicken auf die Mühlenhunte. Da kommt ein Boot um die Ecke. Drinnen sitzt „Kuddel Daddeldu“, Alter Ego von Joachim Ringelnatz. Er rezitiert, singt zur Gitarre, steigt schließlich aus. Das Boot in dem er sitzt ist der „Hinrich“ der Wichern-Schule, ausgeliehen an die Oldenburger Kulturetage, die versucht ein Ersatzprogramm für den ausgefallenen Kultursommer zu organisieren.
Nachdem wir auf einer Wiese des Campingplatzes am „Großen Meer“ ein Lager für 12 Personen eingerichtet hatten, entluden wir unsere Dorys und übten den sicheren Umgang mit den Booten. Eine halbe Stunde vor Sonnenuntergang ruderten wir auf den See hinaus. Als es gerade dunkel geworden war, kamen die Gänse, die zurück von ihren Weiden auf dem Wasser schlafen wollten. Es waren immer Trupps von ca. 5 bis 25 Gänsen, die tief über uns entlang flogen und platschend auf dem Wasser landeten. Mit einem Feldrecorder nahmen wir ihre Rufe auf, die wir für „Komm Mit!“, das nächste Hörspiel der Schule benötigen. Mit einer weiteren Fahrt, nach Aufgang des Mondes gegen 23 Uhr, spürten wir die schlafenden Gänse auf und machten wiederum Tonaufnahmen. Nach einer frischen Nacht bauten wir das Lager am nächsten Morgen wieder ab und fuhren zurück nach Ganderkesee.
Einmal in der Woche treffen sich 6 Wichernschüler zur Boots-AG. Die drei Gloucester Light Dories, die wir von den Pfadfindern in Sage übernommen haben werden hier auf Vordermann gebracht. Da heißt es erstmal vor allem schleifen und malen.